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Fischer´s Reparaturempfehlung

Aktualisiert: 14. März 2021


Kreisky – „Atlantis“

„Wir komm-en aus ei-ner an-deren Ga-la-xie , wir komm-en in frie-dli-cher Ab-sicht.“ („Kilometerweit Weizen“)

Im 16. Jahr ihres Bestehens gelingt der Wiener Band um Frontman Franz Adrian Wenzl wieder ein großartiges Album mit gescheiten Texten & psychedelischer Rockmusik

„Wir sind keine politische Band. Bei meinen Texten geht es eher um Sachen, die mich persönlich stören, und von denen ich glaube, dass sie auch für andere Leute relevant sind“ hat Sänger Franz Adrian Wenzl, in seiner Zweitkarriere auch als “Austrofred“ bekannt, vor einiger Zeit in einem Interview erzählt. Trotzdem schaffen es die nach dem ehemaligen, legendären Bundeskanzler aus den 70er und 80er-Jahren benannten Kreisky auch auf ihrem neuen, siebenten Album „Atlantis“ wieder vorzüglich Alltagsbeobachtungen und persönliche Befindlichkeiten in großartige Songs zu transformieren, die gleichzeitig als perfekter Soundtrack für die aktuelle Krise der Gesellschaft taugen. Dass es noch dazu gelingt, leicht umständliche, verquere Begriffe wie „ADHS“, „Jugendamt“ oder „Abfahrt Slalom Super G“ in den Texten bzw. als Songtitel zu verwenden, gibt extra Bonuspunkte.

Ruppiger Rock mit leichtem Punk-Duktus


Auf den acht neuen Liedern präsentieren sich Kreisky (Franz Adrian Wenzl – Gesang u. Keyboard, Lelo Brossmann – Bass, Martin Max Offenhuber – Gitarre, Klaus Mitter - Schlagzeug), als gereifte Einheit und sowohl textlich als auch musikalisch in absoluter Bestform. Der „ruppige Rock mit leichtem Punk-Duktus“ der frühen Jahre ist zwar immer noch tonangebend, dazwischen haben aktuell aber auch Einflüsse aus Krautrock und psychedelischer Musik ihren fixen Platz im Sound der Band gefunden. Jammerschade, dass die Album Release-Tour durch die Corona-Pandemie vom März in den April bzw. in den Herbst verschoben werden musste, aber aufgeschoben ist ja Gottseidank nicht aufgehoben. Irgendwann 2021 wird hoffentlich der Moment kommen, in dem diese Atlantis-Lieder dort zu hören sein werden, wo sie hingehören: in einem Saal voll anderer verschwitzter Fans, gleißendem Rotlicht und verschüttetem Alkohol (Anmerkung des Verfassers: Ja, ich bin schön langsam echt schon auf Konzert-Entzug! Danke für Ihr Verständnis.)! Wie heißt es schon in Track Nr. 2 „Lonely Planet“: „Wem gehört die Welt? Den Mutigen, den Blutigen. Denen die nicht aufhören zu tanzen!“

Robert Fischer


Live:

13.4. Graz (Dom im Berg)

14.4., Wien (Rabenhof)



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